Gesund – mit Blick über die Disziplinen

Ein Sammelband mit Zusammenschau 

Wien – Betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung gehören zur State-of-the-Art-Unternehmensführung. Aber wie und wo ansetzen, wie gesundheitsförderndes Verhalten in den Betriebsalltag kriegen?

Der Sammelband Wirtschaftsfaktor Gesundheit erweckt aufs Erste den Eindruck, ausgehend von den imm er gerne zitierten volkswirtschaftlichen Kosten von Leistungsminderung und Krankheit, eine Anleitung zu geben á la „So musst du es machen, dann ist es richtig“. Tatsächlich verfolgen alle Beiträge ein grundlegendes Anliegen: ein neues Menschenbild. So kommt der Dalai Lama in das Buch, deswegen werden Fragen nach globaler Umweltzerstörung und Ressourcenvernichtung in Zusammenhang mit individuellem und gesundheitsökonomischem Gesundheitsbegriff gestellt.

Klar: Es lässt sich blättern, wenn Good Practice und Anleitungen – etwa in der Burnout-Prävention – gesucht werden. Zu entkommen ist dem Anliegen zur Reflexion im größeren Zusammenhang aber nie. Amüsement wird auch mit geliefert, etwa zum Thema Selbstführung, bei dem „Marathonitis“ als heilbare Krankheit auftaucht – ja, auch auf der körperlichen Ebene werden Übungen vorgestellt und angeraten.
Wirtschaftsfaktor Gesundheit ist kein Buch, das sich schnell konsumieren lässt, das nach einmaligem „Durcharbeiten“ abgehakt und gleich wieder weggelegt werden will. Es versteht sich als langfristiger Begleiter und ist als solcher gut gemacht und sei daher empfohlen.

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Der Standard, SA./SO., 26./27. September 2015